Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN wirbt für den Erhalt von Grünräumen und Biodiversität in Tornau

[Halle, den 07.08.2025] Die Stadtratsfraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN zeigt sich irritiert über die in der Presse bekannt gewordenen Pläne von Oberbürgermeister Alexander Vogt, das einst verworfene Gewerbegebiet in Halle-Tornau – bekannt als „Star Park II“ – erneut aufleben zu lassen. Erst im März dieses Jahres hatte der Stadtrat das Bebauungsplanverfahren für dieses Gebiet eingestellt und den dazugehörigen Aufstellungsbeschluss aufgehoben.
„Dass diese Entscheidung nun offenbar ohne vorherige politische Beratung zurückgedreht werden soll, ist nicht nur irritierend, sondern auch ein schlechtes Signal für eine vertrauensvolle Zusammenarbeit im Stadtrat“, sagt Fraktionsvorsitzende Melanie Ranft. „Der Oberbürgermeister hat mehrfach betont, Stadtentwicklung gemeinsam mit dem Stadtrat gestalten zu wollen. Alleingänge wie dieser stehen im klaren Widerspruch dazu.“
Das Gebiet in Tornau ist mehr als nur ein potenzieller Gewerbestandort. Es handelt sich um ein bedeutendes Kaltluftentstehungsgebiet und einen ökologisch wertvollen Raum mit hoher Biodiversität – sowie um ein Naherholungsgebiet für viele Hallenserinnen und Hallenser. Die bereits 2019 lautstarken Proteste aus der Bevölkerung hatten eindrücklich gezeigt, wie stark der Wunsch nach dem Erhalt dieses Naturraums ist.
Die Fraktion verweist in diesem Zusammenhang auch auf ihre langjährige Forderung, die Seebener Berge als Landschaftsschutzgebiet auszuweisen – um Gebiete mit besonderem Naturwert dauerhaft zu sichern und den zunehmenden Nutzungsdruck diese zu verringern.
„Eine wirtschaftliche Entwicklung der Stadt ist wichtig – aber nicht um jeden Preis und nicht auf Kosten unserer natürlichen Lebensgrundlagen“, betont Stadtrat Wolfgang Aldag. „Gerade angesichts der Klimaveränderungen brauchen wir Kaltluftentstehungsgebiete und Grünräume dringender denn je.“
„Anstatt alte Planungen wieder aus der Schublade zu holen, sollten wir gemeinsam daran arbeiten, Gewerbeflächen intelligent zu entwickeln – bevorzugt auf bereits versiegelten Flächen und im Einklang mit Natur, Klima und Lebensqualität“, so Aldag abschließend.