Lückenschluss mit Maß in der Mansfelder Straße

Schon seit einigen Jahren befindet sich am Beginn der Mansfelder eine große Baulücke, die bis an den Tuchrähmen reicht. Aktuell wird sie als Parkplatz genutzt. Für diese Baulücke interessiert sich nun ein Investor. Er hat bereits umfangreiche Planungen beauftragt, auf deren Grundlage die Stadt nun einen neuen vorhaben- bezogenen Bebauungsplan aufstellen und einen bereits bestehenden aufheben will.

Wir haben das Projekt fraktionsintern besprochen und einen Änderungsantrag zum Aufstellungsbeschluss erarbeitet. Unser Ausgangspunkt dabei ist die Überzeugung, dass eine Schließung solcher Baulücken der richtige Weg ist. Er ist insbesondere der Ausweisung von Neubauflächen am Rand der Stadt oder auf bestehenden Grün- oder landwirtschaftlich genutzten Flächen vorzuziehen. Aber: Eine Verdichtung sollte immer mit Augenmaß und Rücksicht auf vorhandenes Grün erfolgen. Wir begrüßen es sehr, dass die drei denkmalgeschützten Häuser in der Mansfelder Straße 58 bis 60 saniert und damit erhalten werden sollen. Das wünschen wir uns auch für das Hinterhaus in der Mansfelder Straße 59. Es soll deshalb nicht – wie vom Investor vorgesehen – abgerissen und durch einen in seiner Fassadengestaltung daran angelehnten Neubau ersetzt werden. Wir fordern auch für dieses Gebäude den Erhalt und eine denkmalgerechte Sanierung. Auch braucht es keinen weiteren Supermarkt in dieser Gegend und deswegen fordern wir, auf die Errichtung eines entsprechenden Baukörpers zu verzichten. Denkbar sind andererseits die Integration von kleinteiligen Verkaufsflächen für die Nahversorgung. Ohne den Supermarkt wird auch die Tiefgarage nicht benötigt. Diese zu Errichten birgt vor allem im Hinblick auf das vorhandene Hochwasserrisiko erhebliche Gefahren.

Schließlich liegen uns mit Blick auf die klimatischen und ökologischen Auswirkungen des Neubaus auch die Errichtung von Photovoltaikanlagen auf dem Dach und ganz besonders der Erhalt der inzwischen ca. 150 Jahre alten Rosskastanie am Herzen – dieser Baum muss erhalten bleiben! In der Novembersitzung des Planungsausschusses wurde unser Änderungsantrag durchaus wohlwollend debattiert und zusammen mit dem Aufstellungsbeschluss vertagt. Wir werden die uns verbleibende Zeit bis zur Dezembersitzung nutzen, die anderen Stadträt*innen von unserem Änderungsantrag zu überzeugen.


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