Antrag der Fraktionen BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und DIE LINKE zur Nutzung von Recyclingpapier an städtischen Schulen

Beschlussvorschlag:

Die Stadtverwaltung wird beauftragt, als Schulträger gegenüber den Schulleitungen der städtischen Schulen die Nutzung von Recyclingpapier anzuregen und zu bewerben sowie auf entsprechende Möglichkeiten des zentralen Einkaufs durch die Stadt Halle hinzuweisen.

gez. Dr. Inés Brock
Fraktionsvorsitzende
BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

gez. Dr. Bodo Meerheim
Fraktionsvorsitzender
DIE LINKE

Begründung:

Die Stadt Halle beteiligt sich seit mehreren Jahren am Projekt „Papieratlas“ und ist mehrfach für den Einsatz von Recyclingpapier in den Bereichen Verwaltung und Schule ausgezeichnet worden. Im Papieratlas 2018 wird ausgeführt, dass die Stadt Halle (Saale) im Jahr 2017 in der Verwaltung 100 Prozent Recyclingpapier mit dem Blauen Engel eingesetzt hat und mehr als 50 Prozent der städtischen Publikationen auf Recyclingpapier gedruckt werden. (vgl. http://www.papieratlas.de/wp-content/uploads/papieratlas2018_staedtelandkreise_webdatei.pdf). Anders als in den Vorjahren werden im Papieratlas 2018 zur Nutzung von Recyclingpapier an den städtischen Schulen keinerlei Angaben gemacht bzw. dargestellt, dass Zahlen dazu nicht ermittelt wurden.

Im Rahmen einer Antwort der Stadtverwaltung auf eine schriftliche Stadtratsanfrage (vgl. VI/2018/03725) wurde im Februar 2018 darüber informiert, dass in den Schuljahren 2015/2016 und 2016/17 nur einzelne städtische Schulen den zentralen städtischen Einkauf der Stadt für Recyclingpapierbestellungen nutzten und auch bei eigenständigen Bestellungen mit städtischen Mitteln nur bei wenigen Schulen ganz oder teilweise auf Recyclingpapier zurückgegriffen wurde. Beispielsweise lag die Recyclingpapierquote bezüglich der realisierten Bestellungen im Jahr 2017 bei gerade Mal 19,5% (von insgesamt gemeldeten 3.682.220 Blatt waren 610.500 Blatt Recyclingpapier).

Vorgeschlagen wird, bei den städtischen Schulen verstärkt für den Einsatz von Recyclingpapier und die Möglichkeiten des zentralen städtischen Einkaufs zu werben. Städtisches Ziel sollte es sein, neben der Erhöhung des Recyclingpapieranteils bei Publikationen und der verstärkten Nutzung in den städtischen Unternehmen, auch die Nutzungsquote an den Schulen wesentlich zu erhöhen. Die Umstellung von Frischfaserpapier auf Recyclingpapier sollte idealerweise mit entsprechenden städtischen Informationsschreiben an Schüler*innen und Eltern begleitet werden.

Die Vorteile der Verwendung von Recyclingpapier gegenüber Frischfaserpapier liegen auf der Hand. Für die Herstellung von Recyclingpapier muss kein einziger Baum fallen. Es ist auch sonst ökologisch besser als Papier, das aus sogenannter nachhaltiger Waldwirtschaft stammt (z. B. FSC): Kopier- und Druckerpapiere, Hefte, Blöcke etc. mit dem Blauen Engel benötigen bei der Produktion rund 60% weniger Energie und verbrauchen bis zu 70% weniger Wasser. Außerdem garantiert der Blaue Engel, dass zur Herstellung keine giftigen Chemikalien oder Zusatzstoffe verwendet wurden.

Vorlagennummer / Link zum Ratsinformationssystem: 

VI/2019/05100
(dort sind auch Verwaltungsstandpunkte, Abstimmungsergebnisse und Beantwortungen zu finden)

Das könnte dich auch interessieren …