Die Gefahren des Klimawandels auch in der Corona-Krise nicht aus dem Blick verlieren

Halle, 23.04.2020 – Die Stadtratsfraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN begrüßt die für kommenden Freitag bundesweit und auch in Halle geplanten Demonstrationen für mehr Klimaschutz.

Die Fraktionsvorsitzende Dr. Inés Brock erklärt dazu: „Der Handlungsdruck ist trotz der Corona-Krise erheblich und deshalb unterstützen wir die geplanten Aktionen. Gerade erleben wir insbesondere in der mitteldeutschen Region wieder einen sehr trockenen Frühling – der wichtige Regenmonat April hat keine Niederschläge! Mehr Klimaschutz und
eine städtische Strategie zur Anpassung an die Klimafolgen ist mehr als notwendig. Die vom Oberbürgermeister aktuell verhängte Haushaltssperre, die auch das Stadtgrün betrifft, ist das falsche Signal. Die Ziele und Maßnahmen im städtischen Klimaschutzkonzept müssen zügig konkretisiert, geschärft und ergänzt werden. Die Baumschutzsatzung muss dringend überarbeitet und das Förderprogramm zur Fassadenbegrünung muss endlich weiterentwickelt werden. Das im Oktober letzten Jahres vom Stadtrat bei der Stadtverwaltung in Auftrag gegebene Dürreschutzkonzept zum Erhalt von Stadtgrün, Baum und Gehölzbeständen, der Vegetation auf Sport- und Erholungsstätten sowie zur Sicherung ökologisch bedeutsamer Areale im Stadtgebiet muss endlich zur Beratung vorgelegt und dann umgesetzt werden. Die Klimakatastrophe erfordert auch kommunales Handeln, und zwar jetzt!“

Wolfgang Aldag, Sprecher für Umwelt und Klimaschutz, ergänzt: „Die Schäden der Trockenperioden 2018 und 2019 sind überall in der Stadt zu sehen. Als Kommune müssen wir umsteuern und aktiv werden: Alle Bau- und Landschaftsplanungen gehören unter dem Gesichtspunkt der Klimaverträglichkeit auf den Prüfstand. Aktuell beraten wir zum Beispiel die Außenanlagen von Schulen oder die Ausweisung neuer Wohnbauflächen. Die uns dazu vorliegenden Unterlagen enthalten leider immer noch keine Klimaverträglichkeitsprüfung: Wie kann man zum Beispiel Zisternen zum Speichern von Regenwasser integrieren? Wie kann bestehendes Grün in die Planungen noch besser einbezogen werden, um Baumfällungen zu vermeiden? Es gibt vieles, was wir dringend verbessern müssen.“


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