Stadt verzichtet auf unsinnige Fluthilfemaßnahme

Eines der vielen Projekte, mit denen die Schäden des Hochwassers von 2013 beseitigt werden sollten, war der Bau eines direkt am Ufer der Saale verlaufenden Geh- und Radweges, südlich der Rabeninselbrücke beginnend bis zur Anglerstraße in Wörmlitz. Die Maßnahme wurde mit der laufenden Nr. 273 und dem Titel „Saale-Radweg Böllberger Weg“ beim Land angemeldet. Nachdem viele Jahre nichts mehr davon zu hören war, tauchte das Vorhaben in der Antwort zu einer Anfrage eines Kollegen von der CDU-Fraktion wieder auf. Dort war sie Bestandteil einer Liste noch in Planung befindlicher Fluthilfemaßnahmen.

Wir haben damals genauer nachgefragt, was dort passieren soll und waren ehrlich gesagt ziemlich schockiert: die Baumaßnahme hätte erhebliche Eingriffe in Böschung und Ufer zur Folge gehabt und wäre insgesamt auch sehr teuer geworden. Allein die Errichtung einer abstützenden Spundwand auf der Länge von 300 m hätte 2,1 Mio. EUR gekostet. Deshalb haben wir den Antrag gestellt, auf die Maßnahme zu verzichten und stattdessen den vorhandenen Radweg oberhalb des Ufers aufzuwerten, der auch der offizielle Saaleradwanderweg ist. Doch im Stadtrat wurde unser Antrag im Februar 2022 mit sehr knapper Mehrheit abgelehnt und die Planungen weiter fortgesetzt.

Im November 2023 hat die Stadtverwaltung nun mitgeteilt, dass die Planungen eingestellt werden, weil das Vorhaben wegen der erheblichen Eingriffe in Gewässer und Böschung wahrscheinlich nicht genehmigungsfähig sei. Darauf hatte bereits 2022 der Bund für Umwelt und Naturschutz in einer Reaktion auf unseren damaligen Antrag hingewiesen. Wir begrüßen diese Entscheidung sehr, auch wenn die Einsicht hier erst sehr spät kam.


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