Straßenerneuerung mit Zukunft

In der Elsa-Brändström-Straße will die Hallesche Verkehrs AG Straßenbahngleise, Fahrbahn, Rad- und Gehwege sowie alle weiteren Nebenanlagen erneuern. Bereits im Vorfeld der Planungen hat es eine umfangreiche Bürger*innenbeteiligung dazu gegeben. Die Maßnahme wird vor allem mit den Fördermitteln aus dem Stadtbahnprogramm des Bundes finanziert. Die Stadtverwaltung hat nach umfangreichen Prüfungen dem Stadtrat nun einen Variantenvorschlag vorgelegt, wie diese Umbauten ausgeführt werden sollen.

Aus unserer Sicht geht dieser Vorschlag in die richtige Richtung. Zum einen werden alle Rad- und Gehwege regelkonforme Breiten haben. Dies ist eine Bedingung des Fördermittelgebers. Die Haltestellen sind künftig barrierefrei und ein großer Teil der Bahnschienen wird als Grüngleis ausgeführt. Darüber hinaus sind umfangreiche Pflanzungen von Straßenbäumen vorgesehen. Da der Platz beschränkt ist, geht dies zum Teil zulasten vorhandener Parkplätze.

Wir begrüßen diese Herangehensweise an die Sanierung der Elsa-Brändström-Straße, auch wenn wir uns aus stadtklimatischen Gründen im mittleren Abschnitt eine Gliederung der geplanten Parkplätze durch Straßenbäume gewünscht hätten. Der Verwaltungsvorschlag ist aber ein guter Kompromiss. Er ist ein Versuch, verschiedene Interessen unter einen Hut zu bekommen. Von den Kritiker*innen dieses Kompromisses wird vor allem der Wegfall der Parkplätze problematisiert. Mit Blick auf die sich wandelnde Mobilität geben wir hier zu bedenken, dass diese Straße nicht nur für die nächsten 10 oder 15 Jahre neugestaltet wird, sondern mindestens für die nächsten 50 Jahre. Wenn wir Rücksicht auf die Erhaltung unserer natürlichen Lebensgrundlagen nehmen wollen, müssen wir uns künftig weniger klima- und umweltschädlich durch unsere Stadt bewegen. Wir werden mehr Carsharing, E-Bikes und öffentlichen Nahverkehr nutzen und deshalb auch deutlich weniger Stellplätze für den eigenen Pkw benötigen. Deshalb wäre es fatal, die Mobilitätsvorstellungen aus dem vergangenen Jahrhundert, in deren Mittelpunkt das Auto steht, weiterhin in Beton zu gießen. Die Mobilitäts- wende darf gerade beim Straßenbau nicht aufgeschoben, sondern muss jetzt umgesetzt werden.


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