Anregung der Stadträtinnen Dr. Silke Burkert (SPD-Fraktion) und Dr. Inés Brock (Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) zur Politikberatung in der Pandemie

Erste repräsentative Studien aus der Pandemiezeit weisen darauf hin, dass insbesondere die psychologischen Folgen für Kinder, Jugendliche und Familien stark sind und sie am meisten unter den Bedingungen leiden. Insbesondere die 20-40jährigen zeigen deutlich mehr depressive Symptome, Ängste und Stressbelastungen. Diese relevanten Gesundheitsbeeinträchtigungen müssen bei den Verhaltensempfehlungen berücksichtigt werden. Gesundheitsfördernde Aspekte wie Bewegung im Freien und soziale Kontakte mit physischem Abstand sollten immer mitgedacht werden.

Die Parlamente sind in der Vergangenheit in die Entwicklung von Maßnahmen wenig einbezogen worden, mit der Begründung, dass diese Prozesse zu langwierig seien. Aber nach 6 Monaten benötigen wir auf allen politischen Ebenen – in Bund, Land und Kommune eine differenziertere Betrachtung der Lage. Dazu ist interdisziplinäre Politikberatung notwendig.
Wir sind uns sicher, dass geeignete Personen aus den angewandten Wissenschaften in einer Universitätsstadt bereit sein werden, ihre Expertise einzubringen.

Wir regen daher an, dass der Oberbürgermeister in den Pandemiestab der Stadt (Halle) zeitnah zusätzliche Beratungskompetenz integriert. Vor dem Hintergrund neuerlicher dramatischer Einschränkungen des öffentlichen Lebens müssen neben Verboten auch Empfehlungen gegeben werden. Dazu sollte kinderpsychologische, pädagogische und psychotherapeutische Kompetenz eingebunden werden.

gez. Dr. Silke Burkert
Stadträtin SPD-Fraktion

gez. Dr. Inés Brock
Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

Vorlagennummer / Link zum Ratsinformationssystem: 

VII/2020/01938
(dort sind auch Verwaltungsstandpunkte, Abstimmungsergebnisse und Beantwortungen zu finden)

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