In einer Stadt, die für sich zu Recht in Anspruch nimmt, Kultur als treibende Kraft für gesellschaftliche Diskussionen zu fördern, gehört zum öffentlichen Leben auch die Diskussion über die Zukunft der Oper, des Neuen Theaters und der TOOH (Theater, Oper und Orchester GmbH), das städtische Unternehmen, das all diese kulturell wichtigen Institutionen unter seinem Dach vereinigt. Welche Qualität von Kunst gegenwärtig wichtig für die gesellschaftliche Entwicklung ist, wird in den vielen kulturellen Leuchttürmen in unserer Stadt aktuell leidenschaftlich debattiert – und das ist gut so.
Für die Strahlkraft und die Entwicklung der TOOH in den letzten Jahren haben die Oper, das Neue Theater, das Puppentheater sowie die Staatskapelle einen wichtigen Beitrag geleistet.
Die Funktion von Kunst wird kontrovers diskutiert und ist damit Teil des öffentlichen Lebens. Ein Aufsichtsrat ist kein frei schwebendes Gremium, sondern steht in der Verantwortung für das Wohl der Stadtgesellschaft und für die Ausstrahlung der darstellenden Kunst an der TOOH zu entscheiden. Er sollte außerdem innerhalb der GmbH vermittelnd wirken und den Betriebsfrieden fördern. Kontroversen um ein öffentliches Gut wie die Kultur, können eine kulturinspirierte Stadtgesellschaft interessant machen und dies tun die Theater seit Jahren mit unterschiedlichen Handschriften und ausgezeichnetem Erfolg auf die ein oder andere Weise. Wenn es allerdings Konstruktionsfehler in Struktur und Geschäftsordnung einer GmbH gibt, sollten diese behoben werden.
Es wäre aus unserer Sicht schädlich und provinziell, Befindlichkeiten und Geschmäcker einzelner Personen über das gesamtstädtische Interesse zu stellen. Es geht bei der Vertragsverlängerung der Intendanten um nicht weniger als um die Relevanz und Qualität des Theaters in unserer Stadt und in Sachsen-Anhalt. Mut zu Offenheit und Innovation sollte hier unsere Maxime sein. Wenn sich Menschen aktiviert fühlen, miteinander um Inhalte und Botschaften zu ringen, dann sollten wir das wertschätzen und eine echte Auseinandersetzung mit Lesarten und Formen von Kunst und Kultur unterstützen.
Der Aufsichtsrat hat das Funktionieren der GmbH sicherzustellen. Er ist nicht autonomes Machtzentrum oder Kunstbeirat, sondern Diener städtischer Interessen.
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