Kinder- und Jugendtheater in Halle erhalten 24. November 201029. September 2014 Nach dem Willen der Oberbürgermeisterin und des Aufsichtsrates der Theater, Oper und Orchester GmbH soll das Thalia Theater geschlossen und das Ensemble aufgelöst werden. Damit steht das einzige Kinder- und Jugendtheater in Sachsen-Anhalt zur Disposition. Die grüne Fraktion hat sich bereits sehr frühzeitig gegen die Schließung des Thalia Theaters ausgesprochen, denn die Vielfalt des kulturellen Angebots macht unsere Stadt so lebenswert. Und gerade das Thalia Theater bereichert die Kulturszene mit seinen überregional beachteten Projekten, die sich mit der Lebensrealität von Kindern und Jugendlichen in Halle auseinandersetzen. In der letzten Sitzung des Stadtrates hat die grüne Fraktion einen Dringlichkeitsantrag zur Rücknahme der Schließung eingebracht, der aber keine ausreichende Zustimmung erhielt, um auf die Tagesordnung gesetzt zu werden. Wir haben dies nun erneut mit der regulären Antragsfrist beantragt, sodass der Stadtrat in der November-Sitzung über die Schließung oder Nicht-Schließung beraten muss. Wir möchten zunächst erreichen, dass der Stadtrat mit einer so weitreichenden Entscheidung betraut wird. Es ist wohl ein einzigartiger Vorgang, ein Theater ohne Mitwirkung des zuständigen Gremiums zu schließen. Weiterhin möchten wir im Stadtrat die Frage diskutieren, ob wir tatsächlich zu der Entscheidung kommen müssen, ein lebendiges Theater zu schließen. Um dies aber kompetent entscheiden zu können, bräuchte es einen Strauß von Alternativen, aus denen man auswählen kann. Bisher wurden die tragenden Gründe, die einen derartigen Beschluss alternativlos machen sollen, noch nicht dargelegt. Wir tragen als Stadtrat Verantwortung für unsere Stadt und damit auch für die öffentlichen Belange in den städtischen Unternehmen. Aber wir als Stadträte und Stadträtinnen können auch nur dann Entscheidungen treffen, soweit wir uns unsere Kompetenzen nicht beschneiden lassen und die Verwaltung uns in einem fairen Verfahren die Handlungsalternativen auf den Tisch legt. Ein Aufsichtsrat kann diesen demokratischen Prozess nicht ersetzen. Versuche, einen offenen Diskussionsprozess zu umgehen sowie befürchtete Kündigungen rufen Proteste auf den Plan, wie wir sie in der vergangenen Ratssitzung erlebt haben. Deshalb muss der Schließungsbeschluss umgehend zurückgenommen werden. Es dürfen keine Fakten geschaffen werden, die nicht mehr rückgängig zu machen sind. Stattdessen sollte gemeinsam mit allen Beteiligten nach Lösungen gesucht werden. Stellungnahme im Amtsblatt der Stadt Halle vom 24.11.2010 (pdf-Format, ca. 1,2 MB)