Mobilitätswende konsequent voranbringen

Der durch Verkehr erzeugte Anteil an allen CO2-Emissionen betrug im Jahr 2018 in Deutschland rund 21 %. Betrachtet man nur die Emissionen privater Haushalte, so liegt dieser Anteil im Jahr 2019 sogar bei fast 27 %. Gleichzeitig steigt in unserer Stadt seit Jahren kontinuierlich die Anzahl der zugelassenen Pkw: Seit 2016 sind es rund 3500 Fahrzeuge mehr geworden, obwohl die Stadtbevölkerung im gleichen Zeitraum nur um etwas mehr als 1500 Personengewachsen ist. Allein die Tatsache, dass wir in unserer Stadt jedes Jahr zusätzliche Stellplätze für rund 750 Pkws benötigen, sollte uns zu denken geben. Bei einer Minimalanforderung an einen Stellplatz von 2 m x 5 m bräuchten wir also jährlich rund 7500 qm, ungefähr ein Fußballfeld. Die Zahlen zeigen: Es muss noch einiges getan werden, um die Mobilitätswende voranzubringen. Deshalb müssen wir verstärkt darüber nachdenken, was die Menschen in unserer Stadt dazu motivieren kann, vom eigenen Auto auf öffentliche Verkehrsmittel, das Fahrrad oder bei Bedarf auf Carsharing umzusteigen.

Für uns sind das vor allem ein bezahlbarer, optimal getakteter und gut erreichbarer ÖPNV. Auch unser Radverkehrsnetz muss ausgebaut und sicherer gemacht werden. Fußwege sollten barrierefrei sein und kurze Wege ermöglichen – oft genug wird bei der Planung von Verkehrswegen in unserer Stadt hauptsächlich auf den flüssigen Autoverkehr gesetzt. Und der Grundsatz der kurzen Wege sollte auch für die Verteilung von Carsharingstellplätzen in unserer Stadt gelten.

Es geht um die grundsätzliche Hinwendung zu einer Mobilität, die auf mehr umweltfreundlichen Verkehr setzt. Diese Prämisse muss insbesondere bei der Stadtentwicklung handlungsleitend sein. Bei der Planung neuer Wohngebiete sollte immer der gute Anschluss an den ÖPNV berücksichtigt werden. Sind Straßen zu sanieren oder werden sie neu gebaut, ist bei der Aufteilung der Verkehrsflächen der umweltfreundliche Verkehr zu bevorzugen. Diese und weitere Maßnahmen werden nicht nur den verkehrsbedingten Ausstoß von Treibhausgasen senken, sie schaffen auch mehr Platz für die Menschen und für mehr Grün in unserer Stadt. Deshalb unterstützen wir das Vorhaben einer autoarmen und damit lebenswerten Altstadt und bringen unsere Vorstellungen in die Entwicklung desganzheitlichen Mobilitätskonzeptes ein.


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