Sachsen-Anhalt zählt zu den trockensten Gebieten Deutschlands. In den letzten Jahren fällt der Niederschlag zunehmend in den „falschen“ Jahreszeiten: Im Sommer bleibt es trocken oder der Regen ergießt sich in großer Menge in sehr kurzer Zeit. Dafür gibt es im Winter durchaus ausreichend Niederschläge. Insbesondere der Frühling ist inzwischen die niederschlagsärmste Jahreszeit. Darunter leidet nicht nur die Landwirtschaft, auch den Wäldern macht die Trockenheit zunehmend zu schaffen. Dies macht aus unserer Sicht ein Umdenken beim Umgang mit Niederschlägen erforderlich.
Die Dölauer Heide durchziehen seit vielen Jahrzehnten Gräben. Einige befinden sich entlang der Waldwege, zum Beispiel vom Waldkater bis zur Wegespinne am Kolkturmberg. Weitere Gräben befinden sich im Bereich südlich der Waldstraße. Vor Beginn des Braunkohlebergbaus war die Dölauer Heide in Teilen sumpfig und es gab Moore im Waldgebiet. Zur besseren Nutzung des Waldes sind damals Wasserregulierungen vorgenommen worden. Mit dem Bergbau kamen weitere Absenkungen des Grundwassers hinzu, die auch nach dessen Beendigung fortgeführt wurden. Deshalb liegt heute der Grundwasserstand deutlich tiefer und der Wald ist primär vom Niederschlagswasser abhängig. Kleine Wasserflächen im Wald sind deshalb nahezu verschwunden. Wegen dieser besonderen Abhängigkeit von Niederschlägen muss das Wasser in der Dölauer Heide gehalten werden, damit es vor Ort langsam versickern kann. Die Gräben lassen das jedoch nicht zu, sondern sorgen dafür, dass dem Wald das Wasser entzogen wird. Sie sammeln das Wasser, das auf die sie umgebenden Waldflächen fällt, führen es ab und so fehlt es den Bäumen. Diese Gräben werden mit Personal aus dem Bereich Arbeitsförderung gründlich geharkt und von Bewuchs freigehalten. Zum Teil werden die Ränder extrem kurz gemäht, sodass der blanke Boden zu sehen ist. Durch die Beseitigung der Laub- und Humusschicht wird die Austrocknung befördert. Wir schlagen im Rahmen eines Stadtratsantrages vor, diese Vorgehensweise auf den Prüfstand zu stellen und darüber hinaus Maßnahmen zu entwickeln, das anfallende Niederschlagswasser in den relevanten Waldbereichen zu halten. Das bisher eingesetzte Personal könnte dann für andere wichtige Arbeiten im städtischen Wald eingesetzt werden.
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