Eine Chance für Veränderung

Das Zukunftszentrum für Deutsche Einheit und Europäische Transformation kommt nach Halle an den Riebeckplatz. Allein für den Bau stehen rund 200 Mio. EUR zur Verfügung, weitere 40 Mio. EUR pro Jahr für den Betrieb nach der Fertigstellung. Ein Architekturwettbewerb soll dafür sorgen, dass ein Gebäude entsteht, dass mit angemessener Strahlkraft in die gesamte Region wirkt. 2028 soll das Zentrum seine Arbeit hier in Halle aufnehmen. Das ist eine gute Entscheidung für unsere Stadt und besonders für einen Ort, an dem anschaulich wird, was Transformationen mit sich bringen. Im 19. Jahrhundert wurde der bereits von zunehmendem Verkehr geprägte Platz zum Eingangstor in die Stadt mit Parkanlage, Hotels und Wohnhäusern umgestaltet. Nach dem Krieg machte man daraus einen riesigen Verkehrsknoten, die verkehrsreichste Kreuzung der gesamten DDR mit einer großen Autobrücke. Die Errichtung des Zukunftszentrums bringt erneut große Veränderung mit sich. Wir hoffen, dass dabei Bezug auf die Transformationsprozesse genommen wird, in denen wir uns derzeit befinden. Denn der Neubau sollte auch ein Statement zur Klimakrise sein. Wir denken dabei zum einen an die Themen nachhaltiges und klimaneutrales Bauen, verbunden mit einer Architektursprache des 21. Jh., an Dachbegrünung und ein Gebäude, das nicht nur Energie verbraucht, sondern auch selbst mithilfe der Erneuerbaren elektrischen Strom und Wärme produziert.

Auch für die notwendige Verkehrswende kann das Gebäude ein wichtiger Kristallisationspunkt werden. Es steht in Sichtweite des Hauptbahnhofes und ist deshalb ohne eigenes Auto sehr gut erreichbar. Im Masterplan für den Riebeckplatz ist auf dem Südostquadranten ein großes Fahrradparkhaus geplant. Wir hoffen, dass diese Idee auch weiterhin Bestand hat und in einen dort vorgesehenen Hotelneubau integriert wird. Insgesamt bietet sich die einmalige Chance, den Platz grundsätzlich zugänglicher zu gestalten und ihn in einen echten Stadtplatz mit hoher Aufenthaltsqualität zu verwandeln.

Und schließlich wünschen wir uns, dass die Stadtgesellschaft sich in den Entstehungsprozess und auch in die Arbeit des Zukunftszentrums aktiv einbringt und dass der Bund als dessen Träger dies zulässt und unterstützt. Nur so wird das Zukunftszentrum hier tatsächlich Wurzeln schlagen können.


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