Mehr Erneuerbare auf städtischen Dächern

Die Energiekrise, die der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine ausgelöst hat, macht einmal mehr deutlich, wie wichtig eine unabhängige und dezentrale Energieversorgung ist. Hierfür sollten wir künftig noch stärker auf die vorhandenen Potenziale vor Ort setzen: Diese liegen vor allem im Energiesparen und in der Gewinnung von Energien aus erneuerbaren Quellen. In unserer Stadt stehen vor allem Solarthermie und Fotovoltaik zur Verfügung. Deshalb schlagen wir in einem gemeinsamen Antrag mit der Fraktion Hauptsache Halle & Freie Wähler vor, die kommunalen Wohnungsgesellschaften stärker dazu zu verpflichten, vorhandene und vor allem dafür taugliche Dächer mit technischen Anlagen auszustatten, die dazu geeignet sind, Wärme und elektrischen Strom aus erneuerbaren Energien zu gewinnen und zu speichern. Die Nutzung von Gebäudedächern vermeidet zum einen eine zusätzliche Versiegelung von Flächen. Da sie durch ihre hohe Lage in der Regel wenig verschattet sind, ermöglichen sie gute Erträge und sind deshalb auch wirtschaftlich. Eine Einbindung in das vorhandene Versorgungsnetz sollte ebenfalls problemlos machbar sein, da die Gebäude an den notwendigen Netzen angeschlossen sind. Investitionen in solche Anlagen nützen auch direkt den Mieter*innen der kommunalen Wohnungsunternehmen, denn sie senken auf lange Sicht die Energiekosten. Darüber hinaus bieten sich hier Möglichkeiten, mit sogenannten Bürgersolaranlagen die Einwohner*innen an den Investitionen und damit auch den Gewinnen direkt zu beteiligen. Zusätzliche Förderung wäre zum Beispiel auch bei Mieterstrommodellen möglich. Aber auch Kleinprojekte sind sinnvoll, zum Beispiel die Versorgung der Hausbeleuchtung durch Solarpanels auf der Überdachung von Haustüren. Kommunale Wohnungsgesellschaften in anderen Städten sind uns hier schon um einiges voraus. Hier erzeugen installierte Anlagen in erheblichem Maße bereits Strom und Wärme vor Ort, zum Beispiel in Leipzig, Potsdam und in Rüsselsheim. Aktuell hat sich die Konferenz der Energieminister*innen der Bundesländer für die Einführung einer Solarpflicht bei Neubauten und grundlegenden Sanierungen ausgesprochen. Das ist ein weiterer Grund, hier zielgerichtet und zeitnah zu handeln. Insbesondere unsere kommunalen Wohnungsgesellschaften sollten mit gutem Beispiel vorangehen.


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