Solarzug verpasst

Bündnisgrüne kritisieren Vorgehen der Stadt bei Nutzung der Sonnenenergie

Als Reaktion auf einen MZ-Artikel vom 23.07., in dem auf die Aktivitäten der Stadt Halle zur Nutzung der Solarenergie hingewiesen wird, haben die Hallenser Bündnisgrünen die Ankündigungen der Stadt als „Augenwischerei“ bezeichnet. „Schon des Öfteren hat die Stadt ähnliche Absichtserklärungen geäußert, doch tatsächlich sind keine Fortschritte erkennbar“, so Dietmar Weihrich, Vorsitzender der grünen Ratsfraktion. „Die Voraussetzungen für die Nutzung der Sonnenenergie sind Halle in Halle ausgezeichnet – das beweisen auch die positiven Erfahrungen, die die WG Frohe Zukunft bereits gemacht hat. Es fehlt nur leider an dem Willen bei den Verantwortlichen in Verwaltung und in den städtischen Unternehmen, die Signale aus dem Stadtrat aufzugreifen und entsprechende Projekte umzusetzen. Als Träger eigener Projekte kommen nur die Stadtwerke in Frage, die die Anlagen auf den Dächern von städtischen Gebäuden und den Gebäuden der städtischen Wohnungsgesellschaften installieren können. In unserem Programm haben wir vorgeschlagen, hiefür einen lokalen Solarfonds einzurichten, in den die Bürgerinnen und Bürger der Stadt investieren können. Aus diesen Mitteln könnten dann die Projekte finanziert werden. Parallel dazu muss die Verwaltung endlich den Ratsbeschluss zur Einrichtung eines Solardachkatasters umsetzen, damit auch privaten Investoren die Möglichkeit haben, selbständig Projekte zu realisieren. Während anderswo die Chancen längst erkannt wurden, wird der Solarzug in Halle durch das Zaudern und Zögern verpasst.“, so Weihrich.

Als „Schnapsidee“ haben die Grünen außerdem das Vorhaben der HWG bezeichnet, eine eigene Tochterfirma zu gründen, um Solarstrom zu produzieren. Denn in der HWG stehe weder das entsprechende Know-How noch das notwendige Eigenkapital zur Verfügung, um Projekte für die Erzeugung regenerativer Energien umzusetzen. Die HWG solle hingegen alle Aktivitäten auf ihr Kerngeschäft konzentrieren.