Innerstädtischen Freiraum für Jugendliche schaffen

Die Ergebnisse der Halleschen Kinder- und Jugendstudie „Was geht“ (2018) zeigen, dass es einen Bedarf an Freiräumen gibt, in denen sich Jugendliche und junge Erwachsene aufhalten können. Daher begrüßen wir die Schaffung von Freiräumen „draußen“ sowie deren Aufnahme in die Jugendhilfeplanung ausdrücklich. Das hierbei zunächst die Sozialräume berücksichtigt werden, die bisher keine bzw. kaum Angebote vorhalten, halten wir ebenfalls für richtig.

Aus unserer Sicht besteht allerdings auch im Sozialraum „Innere Stadt“ ein hoher Bedarf an Freiräumen „draußen“, an denen sich Jugendliche und junge Menschen treffen und aufhalten können. Alle bisher durch Jugendliche frequentierten Orte im innerstädtischen Bereich, z.B. der Platz vor dem Landesmuseum, der August-Bebel-Platz, der Innenhof in der Geiststraße, der Thalia-Spielplatz, die Freifläche am Steintorcampus, der Vorplatz der Stephanuskirche oder das Areal in der Nähe des Tierheims im Paulusviertel brachten und bringen aktuell Konflikte hinsichtlich Lärmbelästigung mit sich. Der innerstädtische Bereich verfügt andererseits über mehrere große Grün- und Freizeitflächen, die nicht in unmittelbarer Nähe von Wohngebieten bzw. abseits davon liegen (z.B. Galgenberg, Peißnitzinsel, Würfel- und Ziegelwiese, Salineinsel, Holzplatz).

Daher plädieren wir für die Einrichtung eines Freiraum-Treffpunktes im Sozialraum „Innere Stadt“ und haben einen Änderungsantrag zur Jugendhilfeplanung gestellt. Dieser fand im Jugendhilfeausschuss bereits eine Mehrheit.

Um solch einen Angebotsraum für Jugendliche attraktiv zu machen, sollte dieser Treffpunkt über Regen- und Windschutz, Sitzgelegenheiten, Fahrradständer, Müllbehälter mit Aschenbecher und kostenfreies W-LAN verfügen. Außerdem empfiehlt sich ein Hinweisschild, dass den Ort als Freiraum für Jugendliche und junge Erwachsene ausweist.

Darüber hinaus erachten wir eine sozialpädagogische Begleitung dieses Freiraum-Treffpunktes als grundsätzlich sinnvoll. Allerdings befürworten wir eine zurückhaltende, lediglich punktuelle Begleitung durch die Mitarbeiter*innen der Streetwork, um dem Wunsch der Jugendlichen, einen Ort zu haben, an dem sie „einfach sein können“, nachzukommen.


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