Antrag zum Erhalt des ufernahen Grüns entlang der Saale

Beschlussvorschlag:

Der Stadtrat spricht sich gegen die vom Hochwasserschutzbeirat der Stadt Halle empfohlene „Intensivierung der Unterhaltung der Saalevorländer“ im Bereich zwischen Magistrale und Kröllwitzer Brücke und für den Erhalt des ufernahen Grüns an der Saale und den Saalearmen aus.

gez. Dr. Inés Brock
Fraktionsvorsitzende

Begründung:

In der Sitzung des Ausschusses für Ordnungs- und Umweltangelegenheiten am 10.03.2016 wurde im Rahmen einer Präsentation über den aktuellen Stand der Arbeit des Hochwasserschutzbeirates informiert. Als prioritärer Handlungsschwerpunkt bei Festlegung von zu realisierenden Hochwasserschutzmaßnahmen wurde dabei vorgeschlagen, die Gewässerböschung und einen an sie anschließenden 5 m breiten Randstreifen entlang der Strom- und Elisabethsaale sowie der Wilden Saale zwischen der Magistrale und der Kröllwitzer Brücke von Gehölzen zu befreien und darauf Rasen anzusäen, um so die Abflussableitung zu erhöhen und den Wasserspiegel im Hochwasserfall abzusenken (vgl. „Untersuchte Maßnahme 2“ unter http://buergerinfo.halle.de/getfile.asp?id=169337&type=do).

Wir lehnen diesen Vorschlag ab, weil er aus der lebendigen Flusslandschaft, die sich als grünes Band durch unsere Stadt zieht, eine eintönige Rasenfläche macht und ihr so jegliche Attraktivität nimmt. Darüber hinaus wird durch diese Maßnahme ein wichtiger Lebensraum für Tiere und Pflanzen entlang des Flusses vernichtet. Gerade die flussbegleitende Uferrandvegetation stellt einen unverzichtbaren Bestandteil des Ökosystems dar. Laut Darstellung der in der Präsentation enthaltenen Karte handelt es sich um nur wenige Zentimeter, um die der Wasserspiegel bei einem statistisch alle 100 Jahre auftretenden Hochwasserereignis (HQ 100) durch diese Maßnahme abgesenkt werden könnte. In Abwägung mit den auf der Hand liegenden erheblichen Nachteilen erscheint uns dieser „Gewinn“ beim Hochwasserschutz als deutlich zu gering. Generell müssen Maßnahmen zur Hochwasservermeidung und zur -prävention im Vordergrund stehen, beispielsweise ausreichende Retentionsflächen sowie gedrosselte Einleitungen aus den vorhandenen Stauseen und eben nicht flächendeckendes Abholzen.

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