Händel: Offenheit statt Distanz

Grüne Stadtratsfraktion gegen Zaun um Händel-Denkmal

In der Diskussion um die Gestaltung des Marktplatzes hat sich die bündnisgrüne Stadtratsfraktion gegen eine Umzäunung des Händel-Denkmals ausgesprochen.

Der Marktplatzgestaltung war ein langer Prozess mit Wettbewerb, Juryauswertung und Entscheidung im Stadtrat vorausgegangen. Das Ergebnis ist ein sehr großzügiger Platz, der viel Raum für Aktionen, auch temporärer Art, bietet. Bewusst hat man sich für die offene, nicht-umgrenzte Integration des Händel-Denkmals entschieden. Daran sollte nun nicht gerüttelt werden. Denn, so Christoph Menn, bündnisgrüner Stadtrat: „Halle braucht Offenheit statt Abschottung. Daher muss ‚der Händel’ auf dem Markt ein im besten Sinne zugängliches Denkmal für die Bürgerinnen und Bürger der Stadt bleiben. Die beste Adresse der Stadt verträgt sich nicht mit einer alles reglementierenden und einzäunenden Schrebergärtnermentalität.“

„Über Jahrzehnte hinweg hat sich das Händel-Denkmal, insbesondere in den Sommermonaten, zu einem einladenden und sympathischen Treffpunkt für Jung und Alt entwickelt. Und ausgerechnet dem soll – wortwörtlich – der Riegel vorgeschoben werden. Diese provinzielle Herangehensweise passt überhaupt nicht zu einer weltoffenen und lebenswerten Stadt. Für einen angemessenen und zeitgemäßen – und in diesem Sinne auch ehrenden – Umgang mit dem Erbe des wohl bekanntesten Sohnes der Stadt Halle braucht es keine ehrfurchtsstarre Distanz durch das Errichten neuer Barrieren.“

Darüber hinaus fordert die grüne Stadtratsfraktion, die Debatte schnellstmöglich zu beenden. „Unsere Stadt hat dringendere Probleme“ kommentiert Christoph Menn die am Dienstag offiziell vorgestellten Ideen. Halle ist hoch verschuldet, hat noch keinen beschlossenen Haushalt für das laufende Jahr, mit dem Jahreswechsel stehen viele Vereine im sozialen, kulturellen oder sportlichen Bereich vor dem Aus und noch immer sind viele Schulen unsaniert. Stattdessen werde viel Zeit für Überlegungen genutzt, das Händel-Denkmal und damit den umgebenen Platz von den Bürgerinnen und Bürgern abzuschotten. Menn dazu abschließend: „Es ist nicht nachvollziehbar, dass keine fünf Jahre nach der Fertigstellung des Marktplatz-Umbaus, die Oberbürgermeisterin mit dem Erreichten schon wieder so unzufrieden ist, dass sie sich seit Monaten der Umgestaltung widmet.“


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