Von den unter dem Oberbegriff der Kultur- und Kreativwirtschaft subsummierten Branchen wie Musik, Film, Kunst, Design, Architektur, Internet- und Softwareentwicklung, Spielen oder Werbung versprechen sich Städte neben der direkten Beschäftigungswirkung und den Steuereinnahmen vielfältige Zusatzeffekte. In der Regel wird mit der Kreativwirtschaft assoziiert: Hoffnungen auf ein anziehendes Image und gesteigerte Attraktivität als Stadt, ein Ideenlabor (nicht nur) zur Entwicklung neuer Produkte, vermarktbarer (Medien)Inhalte und Dienstleistungen beziehungsweise generell die Hoffnung auf Wirtschaftswachstum und Stadtentwicklung jenseits klassischer Industrieproduktion.
Punktuell fördert die Stadt Halle direkt und indirekt einige dieser Bereiche, seien es die Kulturförderung, Messebeteiligungen oder das MMZ, jedoch ohne dass dabei immer eine langfristige und nachhaltige Strategie erkennbar wird. Dieser Umstand ist angesichts der Tatsache umso stärker zu hinterfragen, als dass eine jüngst veröffentlichte Potentialstudie zur Magdeburger Kreativwirtschaft zu dem Ergebnis gekommen sein will, dass bei ähnlicher Unternehmensanzahl der Umsatz der Magdeburger Branche um das Dreifache über dem der Hallenser liege.
Wir fragen daher:
- Welche Kenntnisse hat die Stadtverwaltung Halle zu Umfang, Branchen- und Betriebsstruktur sowie Beschäftigungs- und Steuerwirkungen der halleschen Kultur- und Kreativwirtschaft?
- Werden besondere Entwicklungspotentiale in konkreten Kreativbranchen in Halle gesehen? Wenn ja, welche?
- Gibt es in der Stadtverwaltung konzeptionelle Überlegungen zur branchenspezifischen Wirtschaftsförderung? Welche Anstrengungen unternimmt die Stadtverwaltung gegebenenfalls, um weitere Ansiedlungen im Bereich der Kultur- und Kreativwirtschaft zu befördern?
- Welche Unterstützung nicht-monetärer Natur erfahren ansässige Unternehmen durch die Stadtverwaltung?
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