Sportförderung

Bilanz 2009-2014

Wesentliche Ereignisse in der Sportpolitik dieser Wahlperiode waren die Eröffnung des Erdgas-Sportparks, dem neuen Fußballstadion, im September 2011 sowie die Ausgliederung der städtischen Bäder in eine städtische Gesellschaft. Die Übertragung von sechs Hallen- bzw. Freibädern in die Sport und Bäder GmbH erfolgte zum 1. Mai 2010. Die Gesellschaft ist ein Tochterunternehmen der hiesigen Stadtwerke GmbH. Die grüne Fraktion hat den Prozess kritisch konstruktiv begleitet und sich beispielsweise für die Einsetzung eines Beirats stark gemacht, der die Mitwirkungsmöglichkeiten des Stadtrates bei den Bädern weiterhin ermöglicht, wenn auch auf recht niedrigem Niveau. Während die Übertragung der Bäder unsere Unterstützung fand, so haben wir den teuren Ersatzneubau des Kurt-Wabbel-Stadions abgelehnt – als einzige Fraktion im Stadtrat. Mit kritischen Nachfragen haben wir versucht, die aus unserer Sicht problematischen Aspekte aufzudecken. Unsere ablehnende Haltung konzentrierte sich nicht auf die notwendige Modernisierung des Fußballstadions, sondern darauf, in welchem opulenten finanziellen Umfang der Umbau betrieben wurde. Unserer Auffassung nach war dieses Unterfangen vor dem Hintergrund der finanziellen Situation der Stadt völlig unzulässig und hat vordringlichere Investitionen – etwa in die Bildungsinfrastruktur – nachhaltig verzögert. Ein weiterer Kritikpunkt war, dass das etwa 17 Mio. € teure Stadion nur einer einzigen Männerfußballmannschaft zur Verfügung steht und weitere städtische Nutzungen über die Spielaustragungen des HFC hinaus nicht möglich sind.

Schwerpunkt unserer Arbeit im Sportausschuss war die Unterstützung des Breiten- und Freizeit- sowie des Kinder- und Jugendsports. Wir haben immer großen Wert darauf gelegt, dass sportliche Einrichtungen für die gesamte sporttreibende Bevölkerung zur Verfügung stehen und nicht vornehmlich im Bereich Spitzensport investiert wird, auch wenn dieser sicher wichtige Beiträge zur Nachwuchsförderung in der Stadt leistet. So sollten beispielsweise kostenintensive Projekte – wie beispielsweise Kunstrasenfußballplätze – grundsätzlich einem größeren Bevölkerungskreis zugänglich sein. Weitere Themen in unserer Fraktionsarbeit waren das Nutzungskonzept für die neue Ballsporthalle in Halle-Neustadt und der grundsätzliche Bedarf an Hallenzeiten in städtischen Sporthallen für den Schul-, Dienst- und Breitensport.

Eine wichtige Maßnahme auch für den Breiten- und Freizeitsport in Halle stellt aus unserer Sicht das städtische Engagement für den Eissport dar. Wenngleich in der Wahlperiode immer wieder neue Probleme bei der Betreibung auftraten, vorrangig finanzieller Natur, so haben wir uns stets für eine Zukunft des Eissports eingesetzt.

Die Erstellung eines bisher fehlenden Sportprogramms für die Stadt halten wir für sehr wichtig, damit Entscheidungen der Stadt zur Finanzierung des Sports aufgrund von grundsätzlichen Orientierungen getroffen werden und nicht als Einzelfallentscheidungen zugunsten von bestimmten Sportarten und Sportvereinen. Anlässlich der Konzeption einer Sportentwicklungsplanung für die kommenden Jahre wurde 2011 durch die Stadt ein Entwurf eines Sportprogrammes erstellt, bei dessen Erarbeitung wir auch auf die umfangreiche Berücksichtigung unserer Schwerpunkte geachtet haben. Mit mehreren Änderungsanträgen haben wir uns an der inhaltlichen Ausrichtung beteiligt. Dass das Sportprogramm bislang nicht im Stadtrat beschlossen wurde, bedauern wir sehr, werden aber weiterhin darauf drängen.

 

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