Fraktionsübergreifender Antrag zur Vermeidung von Geschlechterstereotypen in städtischen Veröffentlichungen

Gemeinsamer Antrag Antrag der Fraktionen BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, Die LINKE., MitBÜRGER für Halle – NEUES FORUM und SPD-Stadtratsfraktion

Beschlussvorschlag

Die Stadtverwaltung wird beauftragt, sich zukünftig bei städtischen Veröffentlichungen (z.B. Homepage, Amtsblatt, Flyer, Broschüren) an einer Sprache, Symbol- und Bildauswahl ohne Geschlechterstereotype zu orientieren.

 

Begründung

Als Geschlechterstereotype gelten schematische, auf bestimmte Normvorstellungen fixierte Zuschreibungen von Tätigkeiten und Eigenschaften an Frauen und Männer, durch die Verhaltensmöglichkeiten je nach Geschlechtszugehörigkeit abgesteckt und Alternativen ausgeblendet werden. Ziel sollte es sein, solche als typisch geltenden Darstellungen zu vermeiden.

Durch die Darstellung von Geschlechterstereotypen in städtischen Veröffentlichungen werden bisher auch in Halle gängige Rollenklischees bedient und weiter verfestigt. Beispielsweise wird auf der städtischen Homepage ein Link „Tagesmütter in Halle“ dargestellt, der auf eine externe Seite „Tagesmütter und Tagesväter in Halle“ führt. Ein anderes Beispiel ist die aktuelle Ausschreibung für das Stipendium „Stadtschreiber der Stadt Halle“ 2014, für die natürlich auch Autorinnen ihre Bewerbungen einreichen können.

Vorgeschlagen wird daher mit einer Grundsatzbeschlussfassung eine künftige diskriminierungsfreie Mediengestaltung durch die Stadt stärker in den Blick zu nehmen. Andere Kommunen haben zur Thematik bereits entsprechende Handlungsempfehlungen entwickelt bzw. integrieren entsprechende Module in bestehende Fortbildungsangebote für städtische Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Als Beispiele seien hier Leitfäden für gendergerechte Sprache in Freiburg und Ulm benannt – vgl. http://www.freiburg.de/pb/site/Freiburg/get/432443/Sprachflyer%20Gender.pdf bzw. http://www.ulm.de/statistik/download.php?file=L3NpeGNtcy9tZWRpYS5waHAvMjkvRmx5ZXIlMjBHZW5kZXIucGRm. Auch die Stadt Halle sollte sich hier weiterentwickeln.

Die Vermeidung von Geschlechterstereotypen in Wort und Bild wurde von der Gleichstellungsbeauftragten der Stadt, Frau Wildner, im Rahmen einer Präsentation im Sozial-, Gesundheits- und Gleichstellungsausschuss am 27.06.2013 als kommunaler gleichstellungspoltischer Handlungsbereich benannt. Durch eine Beschlussfassung im Stadtrat sollte dies als dauerhafte Aufgabe festgelegt werden.

Vorlagennummer / Link zum Ratsinformationssystem: 

V/2013/12186
(dort sind auch Verwaltungsstandpunkte, Abstimmungsergebnisse und Beantwortungen zu finden)

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