Gleichstellung von Frauen und Männern voran treiben

Die Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN erklärt anlässlich des 100. Internationalen Frauentages: „In Halle muss die Gleichstellung von Frauen und Männern weiter vorangebracht werden.“

Die grüne Ratsfraktion macht sich daher stark für eine nachhaltige Gleichstellungspolitik in der Stadt Halle (Saale). Denn: Echte Gleichstellung in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft ist längst nicht selbstverständlich in der Saalestadt. So hat die Heinrich-Böll-Stiftung in ihrem zweiten Genderranking von Großstädten im Jahr 2010 den Frauenanteil in den kommunalpolitischen Gremien sowie in den Führungsebenen der Stadtverwaltungen untersucht. Im Ergebnis findet sich Halle auf einem unteren Tabellenplatz wieder (Platz 62 von 79 gelisteten Städten). Schaut man sich die Ergebnisse an, werden noch viele Potenziale bei der Chancengleichheit und gleichberechtigten Teilhabe von Frauen im Erwerbsleben sowie an politischen Entscheidungsprozessen offenkundig.

Für eine bewusste Auseinandersetzung mit dem Thema hat die Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN die Unterzeichnung der „Europäischen Charta zur Gleichstellung von Frauen und Männern auf lokaler Ebene“ vorgeschlagen: „Mit der Unterzeichnung der Charta verpflichtet sich die Stadt zur Erstellung eines Aktionsplanes und wir erhoffen uns dadurch, das Thema Gleichstellung wieder verstärkt in den Fokus zu rücken.“ so Inés Brock, Stadträtin der grünen Ratsfraktion. „Es gilt, die zahlreichen Initiativen zur Förderung von Chancengleichheit in Halle zu evaluieren und fortzuschreiben. Erforderlich sind darüber hinaus eine geschlechtersensible Personalpolitik und eine regelmäßige Berichterstattung wie in vielen anderen Städten üblich. Dies erfordert aber nicht nur das Engagement vonseiten der Stadtverwaltung. Vielmehr muss das Anliegen der Chancengleichheit eine breite Zustimmung und Akzeptanz bei den politischen Akteuren finden, da diese mit ihrem Handeln unmittelbar den Prozess beeinflussen.“ Die im Ergebnis der Antragstellung aktuell laufenden Diskussionen in Ausschüssen und Fraktionen werden als ein erster Beitrag in diese Richtung gesehen.

Zum Hintergrund

Die Europäische Charta zur Gleichstellung von Frauen und Männern auf lokaler Ebene geht auf eine Initiative des Rates der Gemeinden und Regionen Europas zurück. Sie soll den Städten und Gemeinden als Leitfaden dienen, um Gleichberechtigung auf kommunaler Ebene zu verwirklichen. Mit der Unterzeichnung stellen sich die Kommunen den Verpflichtungen der Charta, um letztlich die Chancengleichheit von Frauen und Männern zu verbessern. Zu diesem Zweck ist in einem Zeitraum von zwei bis drei Jahren ein Gleichstellungs-Aktionsplan zu erarbeiten, der sich auf vielfältige Themenbereiche erstreckt, wie beispielsweise Beschaffungswesen, Bildung, Sozialwesen, Wirtschaftsförderung, Kultur, Sport etc. Bereits 19 Kommunen deutschlandweit haben die Charta unterzeichnet, weitere arbeiten an der Erstellung eines Aktionsplanes –  so auch die Stadt Magdeburg.


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