Schneller ins Netz!

Breitband-Versorgung in Halle noch immer unzureichend.
Artikel im Amtsblatt der Stadt Halle (Saale) vom 24.02.2010.

Die Verfügbarkeit eines schnellen Internet-Anschlusses scheint im ersten Moment kein kommunalpolitisch wichtiges Thema zu sein. Bis man sich vor Augen führt, dass dies auch im Jahr 2010 für viele Haushalte und Unternehmen in Halle noch immer keine Selbstverständlichkeit ist. Dabei ist diese scheinbare Nebensächlichkeit inzwischen ein entscheidender Faktor für die Attraktivität einer Stadt. So kam erst kürzlich eine Studie der regionalen Handelskammern zu dem Ergebnis, dass Breitband-Internet momentan das wichtigste Thema für Unternehmer der Region Halle/Leipzig ist.

In Halle rühmt man sich gerne mit der guten Anbindung von Stadt und Region. Doch wird dabei immer nur an herkömmliche Infrastruktur wie Straßen oder den Flughafen gedacht und übersehen, dass schnelle Internetzugänge mittlerweile eine ebenso große infrastrukturelle Bedeutung haben. Ignoriert wird, dass die Versorgungssituation in Halle alles andere als befriedigend ist. Noch immer gibt es weiße Flecken, ganze Straßenzüge müssen ohne schnelle Anschlüsse auskommen. Diese Infrastrukturlücke muss schnellstens geschlossen werden. In Halle wurde diese Frage zu lange ignoriert, wurden Anwohner von den Verantwortlichen allein gelassen, mussten teilweise Jahre warten, bis die Anbieter ihre Straße erschlossen haben. Und längst nicht jede Familie kann sich die so entstandenen teuren (Glasfaser-)Anschlüsse leisten, während andere günstig mit DSL versorgt sind.

Wir können nicht länger auf den Markt warten, die Politik muss nun handeln. Denn die nächste Ausbaustufe steht bevor: Nach dem Willen der Bundesregierung sollen bereits 2014 mindestens drei Viertel der Haushalte mit Geschwindigkeiten von über 50 MBit/s ans Netz angeschlossen sein. Davon ist Halle noch weit entfernt. Wir dürfen aber nicht zusehen, wie wir in dieser entscheidenden Frage erneut ins Hintertreffen geraten! Als Strategie haben wir zunächst niedrigschwellige Maßnahmen vorgeschlagen – lokaler Breitbandgipfel und Breitbandatlas – um eine öffentliche Debatte über Engpässe und Ausbaumöglichkeiten  zu beginnen. Aber nicht mal dafür will man sich seitens der Stadtverwaltung einsetzen – angeblich wegen des zu hohen Aufwandes.

Daher unsere Bitte an Sie: Informieren Sie uns, wenn es in ihrer Wohnung, ihrem Büro oder Standort mit dem Breitband-Internet nicht klappt. Wir würden uns über eine kurze Nachricht freuen.

Siehe auch: Aktion Breitband sowie Anträge V/2009/08341 und V/2010/08702.


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